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Kanadischer Winter in der Schweiz

Über ein wildes Mehrtages-Schneeschuh-Trekking in einem vergessenen Tal

Wer die Abgeschiedenheit des Nordens liebt, wer echten Winter und wilde, tief verschneite Landschaften erkunden will – der reist am besten nach Kanada oder Alaska. Oder in die Schweiz. In ihren Südosten, in ein vergessenes Tal im Engadin. Erreichbar nur mit Skiern oder Schneeschuhen, bildet dieses Tal Winter für Winter eine abgeschiedene Welt. Vier Tage lang erkunden wir sie in Schneeschuhen.

Wir reisen mit der Pferdekutsche nach Kanada. Nun ja, fast. Zumindest in die Region der Schweiz, die der wilden Berglandschaft Kanadas zum Ver wechseln ähnlich sein soll. Das verspricht uns Dominik. Er ist Wanderleiter, ein Schweizer, der nach einigen Monaten in der kanadischen Wildnis beinahe auf die andere Seite des Atlantiks gezogen wäre. Stattdessen aber bleibt er den Alpen treu – und hat es sich klammheimlich zur Mission gemacht, hier dem Gefühl nachzujagen, das er in den Wäldern und Berglandschaften Kanada gefunden hat.


Dominik sitzt in der Pferdekutsche neben mir, hat seinen Blick in den schroffen Gipfeln des Schweizer Nationalparks verloren, die hinter dem Nadelwald am Wegesrand auftauchen. Es ist Ende März, in den Schneisen zwischen den Felsen rechts und links von uns wechseln sich Muren und die Reste von Schneelawinen ab. Baumstämme liegen kreuz und quer zwischen Eisblöcken und Felsbrocken. Dazwischen gluckert ein Bach dort, wo sich die Schneedecke dem nahenden Frühling hingegeben hat. Wir sind unterwegs in den Winter.


Zwischen unseren Beinen liegen unsere Schneeschuhe, Trekkingstöcke und die Rucksäcke mit allem, was wir für die nächsten Tage brauchen werden. Vier Tage lang wird uns Dominik durch eine Region der Schweiz führen, in der die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass wir niemanden sonst treffen werden. Dominik wird uns ein Tal vorstellen, das er für vergessen hält. Im Winter, wenn der Weg mit Skiern oder Schneeschuhen zu lang von der nächsten Straße ist, um ihn ohne Übernachtung zurückzulegen.

Weil Zelten nicht erlaubt ist, ist eine Übernachtung nur für die möglich, die Zugang zu der einzelnen Hütte haben, die in dem weiten Tal zwischen ein paar Nadelbäumen am Hang sitzt. Dominik grinst breit, wann immer es um diese Hütte geht. Er nämlich hat den Schlüssel in seiner Tasche stecken. „Die Geschichte dazu erzähl ich euch, wenn wir dort sind“, sagt er.


Wer die wilde Seite der Schweiz mit Schneeschuhen kennenlernen will, kann sich Dominik Karrer für eine Tour anschließen. Den genauen Standort des Tals gibt er auf Anfrage nicht weiter, führt Gäste als Wanderleiter aber gerne in die Region.
Weitere Informationen unter: 
www.2000plus.ch


Den vollständigen Artikel über Dominik und den Kanadischen Winter in der Schweiz lest ihr in unserer aktuellen Winter-Ausgabe: Hier geht’s zur ePaper Version der aktuellen Ausgabe.

Autorin: Franziska Consolati

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