„Was mich am Leben fasziniert, ist das, was ich morgen machen werde.“ Das sind die Worte von Georges Salomon, Sohn des Gründers von Salomon, einer der wohl bedeutendsten Sportartikelhersteller der Welt!
1947 im französischen Annecy. Georges Vater François Salomon, genannt Pepé, gründete gemeinsam mit seiner Frau Jeanne ein kleines Familienunternehmen. Eine winzige Werkstatt, nur ein Raum, in dem Sägeblätter hergestellt werden sollten. Es dauerte einige Jahre, da erkannte und ergriff Pepé eine Chance: Mit einer relativ kleinen Umstellung der Maschinen und Geräte, konnten von da an auch Stahlkanten für Ski hergestellt werden. Eine Entscheidung, die François Salomon zum einflussreichsten Skientwickler der nächsten Jahrzehnte werden ließ.
Annecy liegt nur etwa 30 Kilometer südlich von Genf und – vielleicht noch wichtiger – 50 Kilometer westlich vom Gipfel des Mont Blanc. Wunderschön schmiegt sich die Alpenstadt ans Ufer des Lac d’Annecy. Gleich östlich des Sees erheben sich die Berge, erst noch begrünt und voller Wälder, bald schon schroff und felsig und darauffolgend vom weißen, ewigen Eis bedeckt. In unmittelbarer Umgebung Annecys, ist daher nahezu jede Outdoor-Sportart möglich. Vom Trailrunning bis zur Hochtour auf die höchsten Berge der Alpen.
Vielleicht ist das der Grund warum Salomon heute nicht nur in Skisport, sondern im ganzen Outdoor-Segment vertreten ist. Mit einem gesunden Bewusstsein für die Natur, Nachhaltigkeit und Verantwortung. Bis dahin war es aber ein langer Weg, für den viel Ausdauer nötig war. Die schweren Kriegsjahre in Annecy waren gerade erst vorbei, die Befreiung der Stadt doch gerade erst gefeiert. Salomons Ideenreichtum aber, sein innovativer Geist, fiel gerade deswegen auf fruchtbaren Boden. Nach zehn Jahren der Tüftelei gelang dem smarten Franzosen ein erster Durchbruch: Die Entwicklung einer Maschine, die nicht nur die Herstellung von Skikanten automatisierte, sondern auch die Produktion von Kabel-Skibindungen ermöglichte. Eine völlig neu konstruierte Bindung, die „le Lift“ ersetzte die bisher genutzten, traditionellen Leder-Riemen-Bindungen. Ein Paukenschlag!
Damit aber noch lange nicht genug! François‘ Ideenreichtum scheint, wie die Stadt, der Tourismus und die Freude am Outdoorsport, immer weiter zu wachsen. Zusammen mit seiner Frau Jeanne und Sohn Georges, wurden immer neue Erfindungen ausgetüftelt, präsentiert und erfolgreich umgesetzt.
1966 auf der anderen Seite der Erde. Vom 5. bis 14. August fanden in Portillo (Chile) die Skiweltmeisterschaften statt. Mit dabei war ein weiterer Meilenstein aus dem Hause Salomon: Die erste Sicherheits-Ski-Bindung, mit einem selbstöffnendem Fersenteil. Erstmals wurden die Bindungen bei einer Weltmeisterschaft eingesetzt – mit großem Erfolg. Sechs Jahre später war Salomon der weltweit führende Hersteller für Skibindungen. Es wurden mehr als eine Million Bindungen verkauft, wohlgemerkt alleine im Jahr 1972!
’79 kam der erste Salomon Skischuh auf den Markt. Ein Jahr später folgten die ersten Langlauf-Modelle. 1985 schließlich, stieg der Umsatz des Familienunternehmens weiter und knackt die Viertel-Milliarden-Euro-Marke. Aus der kleinen Werkstatt in der Altstadt Annecys, wurde eine Weltmarke, mit nagelneuer Firmenzentrale in Metz-Tessy, einem Stadtbezirk nördlich des Stadtzentrums von Annecy.
Die Geschichte geht steil weiter: 1990 hatte Salomon nicht nur 10 Millionen Skischuhe und 5 Millionen Langlaufschuhe verkauft, sondern präsentierte auch den ersten hauseigenen Ski: Den S9000. Lediglich zwei Jahre später gingen Olympioniken auf Salomon-Ski an den Start. Fast schon ein Heimspiel: Die Olympischen Winterspiele 1992 fanden nämlich in Albertville, nur 30 Kilometer von Salomons Firmenzentrale entfernt, statt.
1992 war aber noch aus einem weiteren Grund ein bedeutendes Jahr für den französischen Wintersport-Innovator. Denn von da an wollte man sich nicht nur auf die kalte Jahreszeit konzentrieren. Die ersten Sommerwanderschuhe wurden in diesem Jahr vorgestellt. Salomon wuchs somit zum umfassenden Allround-Ausstatter, passend zu seinem Ursprungsort in den vielfältigen französischen Alpen. 1997 komplettierte gleich eine ganze Snowboard-Palette das Angebot. Schuhe, Board und natürlich Bindungen: Alles aus dem Hause Salomon.
Seitdem ist Salomon überall im Bergsport angekommen und fest verankert. Athleten der Weltspitze stellten mit Salomon die unterschiedlichsten Rekorde auf. Kilian Jornet gewann 2008 den Ultra-Trail du Mont-Blanc. Er rannte die Strecke von 170 Kilometern in 20 Stunden. 2017 erreichte er den Gipfel des Mount Everest – gleich zwei Mal in nur fünf Tagen. Liv Sanzos, die französische Profi-Kletterin, bestieg in diesem Jahr alle 4000er der Alpen. In nur 80 Tagen! Salomon und Geschwindigkeit passen ganz einfach gut zusammen, weshalb der Ausstatter heute auch eine große Fangemeinde im Trailrunning-Bereich hat.
Mit dem Wachstum, dem Erreichen einer gewissen Firmengröße, kamen für Salomon aber auch weitere Ziele in den Fokus. Als derart großer Produzent erkannte man früh Verantwortung, nicht nur seinen Mitarbeitern, den Athleten und Breitensportlern gegenüber. Salomon sieht sich in Verantwortung gegenüber unserer Zukunft. Gegenüber den kommenden Generationen und unserem Planeten, der Natur in der wir so gerne Sport treiben.
Im September 2020 stellte Salomon den Index.01 vor. Ein Laufschuh, der nicht nur zu 92% recyclebar ist, sondern bereits aus Recyclingmaterial besteht! Drei Jahre Arbeit, Tüftelei und Innovation stecken in dem Performance-Schuh, der nur einen Teil der Salomon-Strategie darstellt. Anfang des Jahres hat Salomon neue Ziele bekanntgegeben. Salomon, seit über 40 Jahren offizieller Ausrüster der Deutschen Nationalmannschaften im Alpin Ski, Ski Cross, Skilanglauf, Biathlon und Nordische Kombination, startet ein noch nachhaltigeres Designkonzept für die gesamte Wintersportkategorie. Darüber hinaus hat sich Salomon verpflichtet, bis 2030 die gesamten Kohlenstoffemissionen um 30% zu reduzieren und 100% der Produkte nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft herzustellen. So verschwinden nicht nur Klebstoffe aus Kartonverpackungen, so werden nicht nur Plastikfolien durch Recyclingpapier ersetzt. So finden zum Beispiel PET-Flaschen Platz in einem Langlaufski! Kein Witz: Im S/MAX eSkin stecken umgerechnet etwa neun PET-Flaschen, die den Ski nicht nur nachhaltiger werden lassen, sondern erstaunlicherweise auch noch eine leichtere Bauart ermöglichen!
100% der Snowboardbindungen sind reparierbar. Die Baseplates haben sogar eine lebenslange Garantie, was den Konsumenten ermutigen soll, sie wiederzuverwenden, statt wegzuwerfen. Die Verwendung von Chemikalien und bedenklichen Rohstoffen wurde drastisch reduziert. Und trotzdem, oder gerade deshalb, verlassen immer wieder innovative Produktneuheiten und frische Ideen das Hause Salomon. Beispielsweise eine neue Kollektion für Wanderer und Backpacker. Mit dem Quest 4 GTX® Wanderschuh, der selbst bei mehrtägigen Wanderungen eine Ermüdung in Grenzen hält, die 4D Advanced ChassisTechnologie unterstützt dabei einen effektiven Schritt. Das leichtere Schuh-Pendant, der Cross Over GTX®, orientiert sich dagegen an den Trailrunning-Modellen, kommt aber mit griffiger Sohle, Gore-Tex-Membran und verstärkter Zehenkappe. Ein leichter Allrounder, mit ganz neuem Konzept! Einmal mehr geht Salomon einen neuen Weg!
Aber nicht nur Produkte werden bei Salomon geboren. Es sind auch Ideen. Im Frühjahr 2021 startete Salomon eine Kampagne mit dem Namen „Her Way“. Zeitgleich mit der Einführung einer neuen Outdoor-Linie, will Salomon so inspirieren. Der gleichnamige Kurzfilm erzählt die eindrucksvolle Geschichte drei junger Frauen, die über sich hinauswachsen und so Ziele erreichen, die viele für unmöglich gehalten haben. Das passt zu Salomon, spiegelt die Philosophie wider, die nun schon seit 74 Jahren gelebt wird: „Ich bin fasziniert davon, was ich morgen tun werde.“
Hier gehts zum WMN-Kurzfilm: HER WAY
Text: Benni Sauer
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