Gletscherspalten stellen in der Regel eine unsichtbare Gefahr dar. Besonders im Winter, wenn der Schnee meterhoch über dem Eis liegt, gibt es kaum einen Grund, sich absichtlich in die Tiefen der Eisriesen zu begeben. Jemand der einen solchen Grund gefunden hat, ist Fotograf Mathäus Gartner. Seit sechs Jahren arbeitet er hauptberuflich als Sport- und Lifestylefotograf. Er seilte sich in eine Gletscherspalte, quasi um das ewige Eis als Rahmen zu nutzen. Die Komposition: Gelungen! Der Skifahrer, wie schwerelos über dem Abgrund. Eine kleine weiße Schneefahne, als Kontrast zum starren Blau des Eises. Das Zweitausendstel einer Sekunde genügte, um all das auf den Sensor zu bannen. Momente, für welche sich derartige Strapazen lohnen, ist sich der gebürtige Tiroler im Interview sicher.
Hallo Mathäus, für die Umsetzung deiner Fotoprojekte nimmst du anscheinend oft einiges auf dich.
Eine gute Kondition ist Grundvoraussetzung in der Bergfotografie, um Bilder zu bekommen, die nicht jeder machen kann. Ich liebe es Sport zu machen und verbringe sehr viel Zeit am Rad, beim Kraxeln oder verschiedenen Ballsportarten sowie im Winter beim Skitouren gehen. Diese Fitness hilft mir sehr oft bei Produktionen am Berg, zumal ich mich dann trotz körperlicher Anstrengung voll auf die Fotografie konzentrieren kann.
Für das Foto aus der Gletscherspalte war aber mehr nötig, also nur Kondition, oder?
Das stimmt. Bezüglich des technischen Aspekts habe ich das Glück, dass ein paar meiner Freunde als Bergführer arbeiten und ich mir bei gemeinsamen Bergtouren vieles abschauen kann.
Was ging dir in der Gletscherspalte durch den Kopf?
Vor allem bin ich in solchen Momenten sehr glücklich über meinen Job. Angefangen hat alles mit der Liebe zu den Bergen. Ich bin als Kind und Jugendlicher viel draußen gewesen und hab dann mit 13 Jahren meine erste Kamera bekommen, um die Momente ein wenig festzuhalten. Zu Beginn war natürlich alles eher hobbymäßig und ich dachte auch nicht, dass ich den Beruf als Fotograf später ausüben werde, da ich zu dieser Zeit noch der Überzeugung war Koch zu werden. Es vergingen ein paar Jahre und spätestens als ich dann Marketing und Kommunikation studiert habe und nebenbei immer mehr Fotojobs hatte, kam die Überlegung es hauptberuflich zu machen – das war eine sehr gute Entscheidung im Nachhinein.
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