Die Fotografie im Gebirge ist mit ganz besonderen Hürden verbunden. Entlegene Regionen wollen erst einmal erreicht werden – mit schwerer Kameraausrüstung ist oft schon das eine echte Herausforderung. Noch dazu muss das Wetter stimmen. Denn ohne die richtige Stimmung ist oft auch der aussichtsreiche Gipfel kein echter Hingucker. Wirklich extrem wird die Bergfotografie, wenn es um Unwetter, zuckende Blitze und eine angespannte Lawinensituation geht. Dann wäre eine Fototour lebensgefährlich. Zwei Männer, die genau solche Fotos gleich reihenweise anfertigen, sind Gerhard Keuschnig und Florian Radlherr. Mit ihren Webcams haben sie schon mehrere Millionen Bilder aufgenommen. Und jedes einzelne davon kann auf ihrer Internetplattform angesehen werden.
Die gigantische Fotosammlung bietet heute Interessenten aus aller Welt einen Live-Einblick in die Alpen. Wie ist das Wetter? Wann erreicht die Sonne das Hüttenfenster? Reicht die Schneelage schon für die erste Skitour? www.foto-webcam.eu liefert die Antworten.
Angefangen hat alles mit einer kleinen Webcam auf der Fensterbank von Florian Radl-herr. Bereits hierfür nutzten die beiden Bastler im Jahre 1998 eine Spiegelreflexkamera, mit welcher sie ein Langzeitarchiv fütterten. Im Grunde war das Konzept, die Funktion von www.foto-webcam.eu also damals schon erfunden. Mehr als zehn Jahre später war die Technik endlich ausgereift und konnte erfolgreich am Berg eingesetzt werden. Heute ist das Fotoarchiv aus vielerlei Hinsicht nicht mehr wegzudenken. Einerseits stillen Bergfreunde beim Surfen durch die Archive ihr Fernweh, andrerseits geben die Fotos oft auch wichtige Informationen preis. Und dann geschehen auch noch völlig unerwartete Dinge, wie uns Gerhard Keuschnig im Interview erzählt.
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