AKTIV in den ALPEN

Königlich Skifahren

Auf den Gletschern der Alpen

Schon in den Tälern ist die Magie der Gletscher spürbar: Weit über unseren Köpfen, unnahbar und kalt, da strahlen die majestätischen Eisströme
grell im Tageslicht. Kaum sichtbar schieben sich dabei tausende Tonnen Eis Meter für Meter bergab. Langsam, aber stetig. Gletscher sind lebendige Naturphänomene. Schützenswert und wunderschön. Die Krönung unserer Berge. Und sie sind begehrte Ziele für Wintersportler. Warum das so ist, auf welche Gletscherskigebiete sich Wintersportler besonders freuen, und was es sich vor einem Besuch zu wissen lohnt, das haben wir auf den folgenden Seiten für dich zusammengefasst.

Warum Gletscher?

In den Alpen gibt es rund 5.000 Gletscher. Die meisten davon verstecken sich abgelegen in schattigen Nordflanken, unerreichbar, steil und spaltendurchzogen. Doch es gibt ein paar wenige Ausnahmen: Mancherorts, da liegt das Eis nur sanft geneigt, kompakt und schier endlos weit. Perfekte Wintersportgebiete!


Erstmals auf einem Gletscher zu stehen, das geht oft mit einem erhabenen Wohlgefühl einher. Weit oben. Sorglos und frei. Der Faszination Eis ganz nahe. Verständlich, dass gerade in Gletscherskigebieten gerne auch Spaziergänger und Winterwanderer die Liftanlagen nutzen. Denn von den luftigen Höhenlagen profitieren alle.


Die meisten Gletscherskigebiete erstrecken sich rund um die 3.000er-Marke. In diesen Höhen sind die Winter lange genug, ist der Schneefall stark genug, um die Eisströme auch heute noch als schneesichere Wintersportreviere nutzen zu können. Die Ausblicke reichen oft weit über 100 Kilometer weit. Erwischt man windstille und klare Tage, thront man also regelrecht über den Alpen, während sich die Blicke in schierer Endlosigkeit verlieren. Weiterer Pluspunkt: Die Wintersportsaison ist auf Gletschern ungewöhnlich lange, da der Schnee früh kommt und bereits auf eine gefrorene Unterlage fällt. Häufig startet der Skibetrieb schon im November und geht bis weit in den April oder sogar in den Mai hinein. Mancherorts wird gleich das ganze Jahr hindurchgefahren.


Die Höhe bietet aber noch einen weiteren Vorteil: Gerade im Winter entkommt man ihretwegen oft dem Schmuddelwetter im Tal. Wenn dichte Wolkenfelder die Talstationen in feuchter Dunkelheit halten, sieht man oft schon auf den Webcams der Skigebiete die Sonne strahlen. Eine Frage der Zeit, bis die Gondel dann den Nebel durchbricht. Sonnenbrille nicht vergessen!


Eisige Höhe, oder echte Pole Position?

Die Sorge, auf Gletschern sei man Eiseskälte und alpinen Gefahren ausgesetzt, ist unbegründet. Besonders im Frühjahr lassen sich in den Höhenlagen überdurchschnittlich viele Sonnenstunden und warme Tage einfangen. Im T-Shirt auf der Sonnenterrasse? Kein Problem!

Auch über Gefahren, die üblicherweise von Gletschern ausgehen, braucht man sich in Skigebieten keine Gedanken machen. Ebenso wie anderswo, werden in Gletscherskigebieten höchste Sicherheitsstandards eingehalten. Auf markierten Skipisten ist man vor Spalten im Eis, vor Lawinen und Eisschlag sicher. Dennoch wichtig: Ohne Spezialausrüstung und fundiertes alpines Wissen, niemals den gesicherten Bereich verlassen!


Gletscherskigebiete bringen aber noch einen weiteren bedeutenden Vorteil mit sich: Häufig strömt das Eis nur mäßig steil bergab, dafür aber über beeindruckend breite Hänge. Nicht selten überziehen die Eisflanken ganze Bergrücken und ermöglichen so das Präparieren extrem weitläufiger Pisten. Ein Traum für alle Wintersportler!


Obacht im Gletscherskigebiet!

Doch bei all den Vorteilen darf man nicht vergessen, dass man sich in Gletscherskigebieten auch durch eine hochalpine Natur bewegt. Die Luft hier oben ist dünn. Auf 3.000 Metern stehen dem menschlichen Körper nur noch 70 % des Sauerstoffs zur Verfügung. Durch die einfache und schnelle Erreichbarkeit dieser Höhen kann es durchaus zu Komplikationen kommen. Nicht selten treten Kopfschmerzen und Schwindel auf. Lunge und Herz gleichen den Sauerstoffmangel aus, indem sie die Atmungs- und Herzfrequenz erhöhen. Diese Symptome lassen sich unter dem Begriff Akute Bergkrankheit zusammenfassen und verschwinden meist mit raschem Verlassen der Höhe ohne Komplikationen. Treten allerdings Bewusstseins- und Koordinierungsstörungen auf, ist Eile geboten: Betroffene Personen müssen umgehend in tiefergelegene Regionen und dort in ärztliche Behandlung gebracht werden.


Nicht zu unterschätzen, ist auch die wesentlich intensivere UV-Strahlung, der Wintersportler im Hochgebirge ausgesetzt sind. Der Effekt wird durch die Reflektion der Schneedecke weiter verstärkt. Sonnenschutz und Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 sollten daher immer mit sich geführt werden.

Autor: Benni Sauer



(...)

Alle Gletscherskigebiete kennenlernen

und weitere spannende Themen entdecken?

ePaper lesen

Keine Ausgabe mehr verpassen!

AKTIV in den ALPEN abonnieren

Schon gelesen?

17. März 2025
Gargellen, das höchstgelegene Dorf im Montafon, lockt mit gleich einem ganzen Dutzend schneesicherer Skitouren – und als Zugabe mit Abstechern zu den Bündner Nachbarn und zur Bielerhöhe in der Silvretta.
17. März 2025
Wilde Grate, sonnengegerbte Holzhäuser und staubende Abfahrten im Pulverschnee: Das Walserdorf Monstein in den Schweizer Alpen ist Ausgangsbasis für Skitourenklassiker wie das Büelenhorn auf fast 3000 Meter. Eine herrliche Frühlingsskitour.
17. März 2025
Wenn Kinder zu Jugendlichen werden, ändern sich auch die Ansprüche an einen gelungenen Familienurlaub. Teenager suchen nach Action, Herausforderung und der Möglichkeit, eigenständige Erlebnisse zu sammeln. Die Alpen sind dafür das perfekte Reiseziel: Neben atemberaubender Natur gibt es zahlreiche spannende Aktivitäten, die für Jugendliche besonders attraktiv sind. Doch was wollen Teenies wirklich, und welche Angebote machen die Alpen zu einem idealen Urlaubsort für Teenager?
Share by: