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Portrait: Ralf Dujmovits

Bilderbuchschwarzwald: Nebelfetzen fegen um die Fichten. Erfrischend kühl. Natur pur. Darunter, in Richtung des Rheins, Weinberge und ein Haus am Rande des Städtchens. Große Glasfronten bieten einen Blick hinaus in den Garten und die Natur dahinter. An den Wänden vor allem Bücher und, wo es der Platz erlaubt, ein gar nicht mal so flacher Flachbildfernseher, nicht größer als unbedingt nötig.


„Wir waren als Kinder meistens draußen in der Natur. Mein Vater, gebürtiger Sudetendeutscher, kletterte schon am Battert, das ist gleich hier ums Eck.“


Nicht was, sondern wie er es sagt, erstaunt mich. Natürlich: ruhig, gelassen und unaufgeregt. So wie Ralf Dujmovits vom Medizinstudium, von der Live-Übertragung am Eiger, selbst von haarsträubenden Erlebnissen an den höchsten Bergen der Welt erzählt. Aber es ist auch der sympathische Akzent, der aufhorchen lässt. Vom Schwarzwald auf die Berge der Welt, aber immer seiner geliebten Heimat treu. 


Die winzige Bergwachthütte auf den Felsen des Battert ist bis heute ein Kraftplatz für den Extrembergsteiger geblieben. Hier kletterte er gemeinsam mit seinem Vater, bis dieser weit über 80 Jahre alt war. Hier heiratete er seine frühere Gefährtin Gerlinde Kaltenbrunner. Hier erlernte er die Grundsteine seines späteren Lebens. Im Schwarzwald sind Ralfs Freunde zuhause. Sein soziales Umfeld. Und natürlich Nancy Hansen. Kanadierin, Extrembergsteigerin und Ralfs Ehefrau. Menschlichkeit, als Anker, als Ausgleich zu den Strapazen am Berg.


„Es hat sich nicht falsch angefühlt Gerlinde am Everest alleine weitergehen zu lassen. Das war zuvor so abgesprochen und dort oben ist sowieso der falsche Ort, um lange über so etwas nachzudenken.“


Ralf machte kehrt. 18 Jahre zuvor hatte er bereits den Everest bestiegen – allerdings mit Zuhilfenahme künstlichen Sauerstoffs. Gerlinde erreichte am 24. Mai 2010 allein den Gipfel des höchsten Berges der Welt. 

 „Allerdings stieg ich nicht weiter ab, sondern wartete im Zelt auf etwa 8300 Metern. Ich dachte sie würde sich nach dem Gipfel sicher über etwas zu trinken freuen.“


(...)

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