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Traum auf Ski: „Dolomiti del Nord“

Vom Pustertal über die Marmolada nach Alta Badia

Die Dolomiten sind ein Skiparadies. Echte Kenner des Gebietes haben eine außergewöhnliche Schleife von Percha (Pustertal) über den Kronplatz und die Marmolada nach Corvara (Alta Badia) ins Leben gerufen. Klingt unvorstellbar, aber klappt! Die am Nordrand der Dolomiten beginnende Route, die die Insider „Dolomiti del Nord“ nennen, garantiert Abenteuer, zauberhafte Berglandschaft, ein gehöriges Maß an Nervenkitzel und glänzt mit perfekter Infrastruktur.

Fast 60 km im Schnee

Schon die Vorstellung, beinahe 60 km bis zum Betriebsschluss der Aufstiegsanlagen bewältigen zu müssen, ruft ein Kribbeln im Körper hervor. Kein Lift wird doppelt genommen. Bei guten Bedingungen wird die große Schleife mit der Abfahrt durch das berühmte Mittagstal beendet. Furioses Finale! Kürzere Alternativen zum Val Mesdi sind der rassige Freeride-Hang von der Pordoischarte zum Pordoijoch und präparierte Pisten. Auch grüne Aspekte drängen hervor: Das eigene Auto wird (fast) nicht benötigt. Stattdessen fahren Öffis. So klingt der intensive Skitag entspannt aus.


Start im Pustertal mit der Eisenbahn

Der Ski Pustertal Express fährt in kurzen Intervallen und hält zwischen Vierschach und Bruneck in Innichen, Toblach, Niederdorf, Welsberg, Olang und Percha. Fein: Wer in der Region in Mitgliedsbetrieben der Tourismusvereine übernachtet, bekommt die kostenlose Mobilitycard, mit der die Öffis in ganz Südtirol kostenlos sind. Die umweltfreundliche Eisenbahn schafft perfekte Voraussetzungen für Skifahrer, um geruhsam zum Skigebiet Kronplatz anzureisen. Gutes Zeitmanagement ist dennoch gefragt, denn die „Dolomiti del Nord“ ist sehr lange. Die beste Wahl ist ein Zug, der gegen 8.30 Uhr (Start der Seilbahn) in Percha ankommt. Vom Waggon sind es dann nur ein paar Schritte am Bahnsteig bis zur Gondel, aus der man erst am Kronplatz (2275 m) wieder steigt. Ein starker Auftakt!


Vom Kronplatz nach Arabba

Top-Panorama am Kronplatz. Im Süden präsentiert sich die Marmolada (3343 m) im eleganten Schneegewand. Dort wollen wir hin! Doch der Weg ist noch so unglaublich weit. Also: Auf geht´s zur ersten langen Talfahrt bis St. Vigil in Enneberg (1201 m). Die sechs Kilometer lange Abfahrt, die am frühen Morgen fast menschenleer ist, punktet neben ihrem tollen Profil mit edlen Blicken auf die umliegenden Berge und wird nur durch die kurze Auffahrt mit der Gondel „Rara“ unterbrochen. Von St. Vigil schweben wir parallel zur Damen-Weltcup-Riesenslalompiste „Erta“ auf den Col d´Arona (1600 m). Dort wartet die schwarze „Piculin“ auf uns: Die vielfach ausgezeichnete Piste zählt zur Crème de la Crème der Skipisten im Alpenraum. Ihr Hang, der Herzklopfen garantiert, endet in Pikolein (1070 m) im Gadertal (Val Badia), wo wir in den Skibus Richtung Alta Badia (Hochabteital) einsteigen. Der Bus pendelt im flinken 20 Minuten Takt. Nach der spannungsgeladenen Kronplatz-Überquerung sind die kurze Wartezeit und 14 Kilometer auf Asphalt eine willkommene Pause. Richtzeit: Percha - Pikolein: 1 ¼ Std. (Richtzeiten sollen die Streckenwahl gegen Ende der Tour erleichtern).


Wir verlassen den Bus in La Villa (1483 m) und gondeln über die „Gran Risa“ auf den Piz La Ila (2075 m). Kühne Felsgestalten glorifizieren die Auffahrt über die legendäre Weltcup-Strecke. Auch der Piz La Ila ist ein toller Aussichtsberg und erneut verführt die Marmolada mit ihrer ausdrucksstarken Form: Über ihrem Gletscher ragen ihre höchsten Spitzen in den Himmel. Was für ein königlicher Anblick! Vom Piz La Ila sind es vier aussichtsreiche Abfahrten über die Hochfläche der Pralongia (2157 m) und den Monte Cherz (2088 m) bis zum Passo di Campolongo (1875 m). Beim Pass bringt uns ein Sessellift zum Rifugio Bec de Roces (2080 m), ab dort lasen wir die Ski bis zum schmucken Bergdorf Arabba (1635 m) laufen. Im Südosten entzückt die gewaltige Nordwestwand der Civetta, im Westen der mächtige Sella-Stock und südlich davon, der Marmolada vorgelagert, erstreckt sich der wild zerklüftete Padonkamm; er war im Ersten Weltkrieg Schauplatz erbitterter Kämpfe. Schon hinter uns, im Nordosten, begeistert der kompakte Gebirgszug vom Lagazuoi über das Dreigestirn der Tofanen und die Cunturines bis zur Zehnerspitze und am Horizont glänzt das Weiß der Zentralen Ostalpen.


Über die Porta Vescovo nach Malga Ciapela

Von Arabba rast die Gondel zur Porta Vescovo (2478 m) am Padonkamm hinauf. Dort ist das 360-Grad-Panorama atemberaubend. Wie nah die Marmolada plötzlich ist! Unsere Route dreht sofort nach Norden und versperrt die Sicht auf die Königin. Wir bleiben immer rechts. Zwei Ab- und Auffahrten später sind wir am Padon Pass (2370 m); nur hier kann der felsige Padonkamm gefahrlos überquert werden. Kein Wunder, dass dieser Übergang im Ersten Weltkrieg von besonderer strategischer Bedeutung war. Am Pass sehen wir die Marmolada wieder. Sie ist groß und wunderschön.


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