Es geht um mehr als nur Radfahren, wenn der Weltradsportverband UCI in Aalen Einzug hält. Die 80.000 Einwohner-Stadt wird komplett umgebaut, 9 LKWs bringen tonnenweise Holz in die Innenstadt, über 3.500 Einsatzstunden benötigen die Ausrichterfirmen LTE SportsEvents aus Paris und die Alpen Bike Academy für das Weltcup-Setup. 15 Meter große Hindernisse, bei denen über Autos und den Markbrunnen gesprungen wird, eine dreistöckige VIP-Lounge wird einfach auf das Rathausdach gezimmert, acht Großbildleinwände sind in der Fußgängerzone verteilt, in jeder Ecke steht ein TV-Kran für die Liveübertragungen in mehr als 60 Länder. Ja, die Aalener tun alles, um nicht nur ein klassisches Radrennen zu bieten, sondern ein Event der Superlative.
„We just do“, sagt Macher Steffen Thum: „Wir lassen uns nicht von klassisch schwäbischen Normen einengen und beschränken. Als Organisatoren der Mountainbike-Weltcups in Paris und Abu Dhabi haben wir andere Limits in unserer Vorstellung. Das wollen wir auch nach Deutschland transportieren und damit die Menschen begeistern, aber auch Stadt, Region bis hin zu den Vereinen motivieren und ermutigen, aktiv zu sein.“
Größer denken, ja, das tun sie. Es sind nicht nur übergroße Bauten, die in die Innenstadt gebracht werden, sondern auch die Hausfassaden der Altstadt werden mittels Banner bedeckt. Ziel ist es laut Thum, eine Arena aus der Innenstadt zu machen. In 10 Metern Größe sieht man die Gesichter der jeweiligen Landesmeister herabschauen, die sich dann in Real auf dem Marktplatz in ihren Trucks auf Heimtrainern warmfahren. Klar, mit Zugang für die Zuschauer zum Selfies machen und Autogramme jagen.
Mitten unter den Champions aus aller Welt auch zwei Deutsche. Marion Fromberger und Simon Gegenheimer bezeichnen das Event in Aalen als das emotionale Highlight des Jahres. „Es ist einfach ein abartig geiles Gefühl, wenn in Dreier-Reihen Zuschauer die gesamte Strecke säumen und wirklich jeder Einzelne deinen Namen ruft. Ich hatte zu Beginn meiner Karriere hier zu kämpfen. Es ist ein großer Druck, du meinst, du musst
jedem einzeln Hallo sagen oder gar die Hand schütteln. Aber das geht natürlich nicht. Inzwischen weiß ich, was zu tun ist: 100 % Fokus auf das, was ich am besten kann, Radfahren, auf’s Podium kommen und im Anschluss mit der ganzen Stadt feiern“, so die erst 23-jährige Deutsche Meisterin und Publikumsliebling Marion Fromberger.
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