Die Welt der Viertausender: Hochalpin. Vergletschert. Atemberaubend schön. Dort oben ernsthaft zu fotografieren ist an sich schon eine Herausforderung. Gleich aber alle 82 Viertausender abzulichten, sie penibel genau zu dokumentieren, sodass ein umfassendes Grundlagenwerk entsteht, ist eine wahre Mammutaufgabe. Der englische Fotograf und Bergführer Ben Tibbetts aber hat sich dieser Aufgabe gestellt – und sie gemeistert. Heute lebt und arbeitet Tibbetts in Chamonix, Frankreich. Exklusiv für AKTIV in den ALPEN erlaubt er einen Blick hinter die Linse.
Hallo Ben, mehr als 100.000 Follower auf Instagram, mehrere Bücher, und unzählige bestiegene Gipfel. Wie kam es dazu?
Die Wurzeln meiner Karriere liegen in Edinburgh, wo ich an der Universität Bildende Kunst studierte. In Schottland lernte ich auch erstmals das Klettern im Vorstieg kennen. Zunächst im Sommer und dann im Winter, an den schroffen Felsen der Highlands. Während ich noch an der Universität war, begann ich als Kletterlehrer in einem Indoor-Fitnessstudio. Nach Abschluss meines Masterstudiums zog ich nach Genf, um ein Aufbaustudium zu absolvieren, wiederum in Bildender Kunst. Der Schwerpunkt lag auf Installationen und Außenskulpturen, aber auch auf Fotografie. Zu dieser Zeit begann ich mehr und mehr in den Alpen zu klettern und Erfahrungen im Hochgebirge zu sammeln – etwa beim Skibergsteigen.
Nach deinem Studium bist du dennoch erstmal ins Ausland gereist.
Richtig. Als ich mein Studium in Genf abschloss, hatte ich die Möglichkeit, für die britische Regierung in der Antarktis zu arbeiten. Zwischen 2009 und 2011 lebte ich dort und arbeitete 18 Monate lang als Führer auf wissenschaftlicher Basis, ohne auch nur ein einziges Mal auf die Nordhalbkugel zurückzukehren. Das war eine prägende Zeit für mich und bestimmte den Kurs meiner Karriere. Während meiner Zeit in der Antarktis entwickelte ich meine Fähigkeiten sowohl als Fotograf als auch als Führer weiter.
Nach meiner Rückkehr in die Alpen begann ich meine Ausbildung zum Bergführer, um auch in den europäischen Alpen arbeiten zu können. Gleichzeitig begann ich auch als Outdoor-Fotograf zu arbeiten, erstellte Hochgebirgsaufnahmen für Outdoor-Marken und entwickelte ein Portfolio persönlicher Arbeiten.
Dein erstes Buch erschien 2022. „Alpenglow“. Erzähl uns doch bitte etwas über das Konzept des Buches.
Schon während meiner Ausbildung zum Bergführer arbeitete ich an diesem gigantischen Projekt, bei dem ich versuchte, die interessantesten Routen auf jeden der 82 Viertausender der Alpen zu finden. Dafür habe ich insgesamt etwas mehr als acht Jahre gebraucht. Aus diesem Konzept entwickelte sich der Bildband „Alpenglow“, der 2019 auf Französisch und Englisch, 2022 schließlich auch auf Deutsch erschien.
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