Gumpen, Tobel, Durchbrüche und Wasserfälle sind Zeugen eines Ringens über Jahrtausende hinweg – zwischen Wasser und Fels. Dabei zeigt uns das Wasser, dass es stärker ist als sein brüderliches Element. Und das ist auch gut so. Denn so haben wir im Sommer eine willkommene, erfrischende Abwechslung zu allen sonnenverwöhnten, sportiven Aktivitäten wie Biken, Wandern und Klettern. Wohl können wir auch durch Schluchten wandern und klettern, doch dann im Schatten felsiger Wände, nah am Wasser oder gar hindurch. Begehbare Steige, hilfreiche Stege, angelegte Stufen und Tritte unterstützen uns darüber hinaus, mutige Schritte zu wagen. Wo früher die Wasserkraft entscheidend für das Handwerk war, darf es heute cooler sein. Unsere Absichten dürfen weniger mit Arbeit zu tun haben und dennoch abenteuerlich bleiben. Stürze dich in aufregende Erlebnisse zwischen Wasser und Fels, dort wo sich die Natur von ihrer rauen Seite zeigt – oder von ihrer schönsten.
Die mystischen Naturschauplätze im Alpenraum sind in den Sommermonaten ein sehr lohnendes Ziel und Dank ihrer weitreichenden Erschließung eine großartige Möglichkeit für Abenteuer in jedem Schwierigkeitsgrad. Zwei Schluchten mit klarem Gebirgswasser laden im Alpbachtal, idyllisch eingebettet zwischen Kitzbüheler Alpen und Rofangebirge, zum Wandern, Baden und Erleben ein. Hier wandert man auf abenteuerlichen Pfaden und taucht in kristallklares Bergwasser ein. Die Tiefenbachklamm und Kaiserklamm gehören im Übrigen zu den schönsten Schluchtenlandschaften in Österreich.
Für die Kaiserklamm nimmt man den Ausgangspunkt am gleichnamigen Parkplatz und begibt sich zunächst auf einen sanften Spaziergang entlang des Forstweges, bis der Weg zum schmalen Pfad wird. Und schon hört und sieht man das Wasser tosen und befindet sich inmitten der massiven Felskulisse. Es beginnt das Erlebnis für alle Sinne. Bis der Weg wieder breiter wird und die Geräuschkulisse ruhiger. Die gewünschte Abkühlung findet man durch den Sprung in die glasklare Ache. In angenehmen 30 Minuten durchquert man dieses Naturschauspiel.
Für die Tiefenbachklamm darf man sich etwas mehr Zeit einplanen: Eineinhalb Stunden pure Frische für die heißesten Tage des Jahres. Über gesicherte Trittsteige hoch über der Brandenberger Ache bahnt man sich seinen Weg und staunt hinter jeder Biegung, die einem der Fels vorgibt. Die Aussichtsplattform an der höchsten Stelle der Klamm lässt einen das malerischste Erinnerungsfoto schießen. Und die Jausenstation am Ende der Tiefenbachklamm entlohnt für so viel Staunen.
Vom Inntal aus erreicht man die sehenswerte Wolfsklamm. Vom Ort Stans führt sie Besucher hinein in das sagenumwobene Karwendelgebirge. Holzbrücken, Stege, Leitern und 354 Holzstufen lotsen alle Abenteuerlustigen durch wilde Romantik. Der Blick fällt auf Felsengebirge, Wasserfälle und auf zahlreiche Gumpen voller smaragdgrünem Wasser. Gebannt lauscht man den sprudelnden Erzählungen des Stanserbaches und lässt sich von feinstem Sprühregen das hitzige Sommergesicht erfrischen. Wer dem Pfad weiter folgt, gelangt auf den Pilgerweg zum Felsenkloster und zur ehemaligen Einsiedelei St. Georgenberg und damit zum ältesten Wallfahrtsort in Tirol.
Die Gleirschklamm erreicht man von Scharnitz – dem offiziellen Tor zum Karwendel. Sie ist eine der schönsten Klammen im Gebirgszug. Hier findet man sie, wildromantische Felsenschluchten, die scheinbar längst vergessene Geschichten wiedergeben. Wo einst Holz getriftet wurde, geht man heute über seilgesicherte Steige und Stege. Hier ist Trittsicherheit gefragt, wenn Wasserfälle und Steintunnel entlang des Gleirschbaches die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Aus den Gumpen zu Füßen der Wanderer leuchtet es türkisblau, bis man nach etwas 45 Minuten das Ende der Schlucht erreicht.
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