„Ein Stieglitz also. Wieder was gelernt.“ Tatsächlich bin ich schwer beeindruckt, als ich das Swarovski Optik AX Visio erstmals in den Händen halte. Bei der Vogelbeobachtung genügt nun ein Tastendruck und die Weltneuheit aus dem Hause SWAROVSKI OPTIK verrät, welches Tier man gerade im Blick hat.
Das Tiroler Traditionsunternehmen SWAROVSKI OPTIK steht nun schon seit 1949 für weltweit beste Qualität. Grund sich darauf auszuruhen, sieht man dort offensichtlich keinen, denn mit dem AX Visio entwickelte man nicht weniger als einen waschechten Meilenstein: Das klassische EL 10x32 wurde kurzerhand mit einer Kamera und sogar mit einer künstlichen Intelligenz ausgestattet. Und auch wenn das schon heute erstaunlich gut funktioniert, so lernt das Glas auch in Zukunft weiter und weiter. Wie das funktioniert? Überraschend einfach!
Ein Knopfdruck genügt und das Fernglas „fährt hoch“. In seinem Inneren beginnt also die Technik zu arbeiten, GPS- und Bluetooth-Verbindung wird hergestellt, die Kamera aktiviert. Einige Sekunden später ist das Gerät einsatzbereit. Ein erster Blick durch das AX Visio: Rote Markierungen werden eingeblendet. Sie geben Informationen über den gewählten Modus, zeigen bei erfolgreicher Tiererkennung den (englischen) Namen und erleichtern darüber hinaus mit allerlei technischen Gimmicks die Tierbeobachtung.
Möglich wird das alles erst durch eine 13-Megapixel-Kamera, die mit 270 Millimetern Brennweite arbeitet. Sie ist clever im Mittelsteg, also zwischen den beiden Objektiven des Fernglases verbaut und bildet das Herzstück des smarten Glases. Ein erster Test auf der Hüttenterrasse: Der ausgestopfte Auerhahn an der Wand hält (logischerweise) still. Scharf gestellt wird wie gewohnt über die Zentralfokussierung am Steg. Auf Knopfdruck (ergonomisch perfekt positioniert) passiert im Hintergrund aber eine Ganze Menge. Die Kamera fokussiert im Bruchteil einer Sekunde vollautomatisch. Der verbaute Detektions-Algorithmus prüft, ob mit dem anvisierten Tier weitergearbeitet werden kann. Dann der Abgleich mit der Datenbank, in der mehr als 9000 Tiere abgespeichert sind. Auch werden die Positionsdaten mittels GPS verglichen. Das ist dann hilfreich, wenn beispielsweise sehr ähnliche Arten nur mittels ihres natürlichen Lebensraumes unterscheiden werden können. Das Foto wird mitsamt Urzeit, Datum und weiteren Informationen im internen Speicher (28 GB) gespeichert. Und nur eine Sekunde nach Knopfdruck erscheint im Blickfeld in leuchtendem Rot „Grouse“. Der Auerhahn ist erkannt.
Zugegeben: Der Auerhahn war perfekt im Bild und hielt ungewöhnlich lange still. Doch auch in der Natur, in der Praxis überzeugt das AX Visio schon heute. Sind die Tiere allerdings zu weit weg, wird die Tiererkennung abgebrochen. „Bird not recognized.“ Hin und wieder hilft dann ein zweiter Versuch, oder die Möglichkeit, das Tier besser ins Bild zu bekommen. Kinderkrankheiten, die SWAROVSKI OPTIK verspricht bald in den Griff zu bekommen. Denn das Fernglas lernt dazu. Das geschieht nicht nur über regelmäßige Updates, sondern auch durch eine Weiterentwicklung der KI. Dabei ist der Funktionsumfang des Fernglases schon heute beachtlich. So können die geschossenen Bilder drahtlos per Bluetooth aufs Smartphone übertragen werden. Per QR Code kann sogar das Livebild der Kamera geteilt werden. So kommen mehrere Nutzer gleichzeitig in den Genuss des Bildes. Kompass, Neigungsmesser und eine hilfreiche Markierungsfunktion. Diese hilft, sollte das Glas weitergegeben oder abgesetzt werden, beim Wiederfinden des Tieres – ganz einfach durch eingeblendete Richtungsweiser. In Kombination mit der Vogel-App Merlin Bird ID erweitert sich das Funktionsfeld sogar noch weiter. Der Akku hält mit Leichtigkeit über viele Stunden. Langen Beobachtungstagen steht also nichts mehr im Wege. Und auch wenn der Akku mal schlapp machen sollte, so ist das AX Visio natürlich auch ohne smarte Funktionen ein herausragend gutes Fernglas für die Tierbeobachtung: 88 % Lichttransmission. Innovative Linsen-Beschichtung für ausgezeichnete Farbwiedergabe. Field Flattener Linsen, für ein nahezu ebenes, absolut verzeichnungsfreies Bild, bis hin zum Rand.
Das nagelneue 1090 Gramm High-End-Fernglas ist seit Anfang des Jahres auf dem Markt und kostet 4600 Euro.
Autor: Benni Sauer
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