Marion Fromberger, 23 Jahre jung, ist deutsche Meisterin im Mountainbike-Eleminator-Sprint. Seit 2019 fährt sie als Profisportlerin für das Mountainbike Racingteam. Zuvor war sie als Juniorin aktiv, bis sie von Steffen Thum entdeckt wurde. Heute ist die Bikerin dankbar für den nahtlosen Übergang in den Profisport, studiert, lebt ihren Traum, begeistert den Nachwuchs, leitet Kids Days und Girls Camps – und sie fährt Rad. Momentan in der Vorbereitung für die kommende Heim-Weltmeisterschaft in Aalen, verrät sie uns, wie der Start in die neue Saison reibungslos glückt.
Hallo Marion, wie hangeln sich die Profis aus dem Winterschlaf?
Wir reisen im Frühjahr meistens in den Süden, nach Spanien. Hier haben wir eine Team-Finca, was natürlich optimal für lange Einheiten ist. Die warmen Temperaturen kommen uns da schon sehr entgegen. Dort starten wir unser Grundlagentraining.
Welche Alternativen bleiben da für die Daheimgebliebenen?
Ich selbst gehe im Winter viel Laufen. Anfangs empfehlen sich längere Läufe, um reinzukommen. Später kann ein Intervalltraining dazukommen. Das ist sehr effektiv – auch als Vorbereitung zum Radfahren. Vorteilhaft ist natürlich auch, dass man nicht so schnell friert und dass man viel schneller als auf dem Rad einen ordentlichen Trainingseffekt erzielt.
Den inneren Schweinehund muss man dann aber trotzdem überwinden, oder?
Natürlich, das gehört dazu. Ich achte in der kalten Jahreszeit aber auch besonders auf den Wetterbericht. Längere Einheiten lege ich dann ganz bewusst auf schöne Tage. Außerdem teile ich auch öfter das Training auf: zwei Stunden morgens und zwei Stunden nachmittags, das ist häufig viel besser in den Alltag zu integrieren als ein großer Block.
Übrigens: Grade zu Beginn der Saison reagiere ich gerne empfindlich auf nasskaltes Wetter. Ich selbst habe festgestellt, dass ich weit weniger häufig krank werden, wenn ich direkt nach dem Radfahren warm Dusche. Hier zählen wirklich Minuten. Natürlich gehört Bikepflege grade bei Schmuddelwetter auch dazu – aber die Gesundheit geht vor und das Rad kommt dann später dran.
Was für Bergsteiger die Trittsicherheit ist, ist für Biker die Technik. Ist hier am Anfang der Saison auch Training nötig?
Dieses Thema ist tatsächlich sehr präsent bei uns, gerade für mich. Die Jungs nehmen das etwas leichter, und vor einigen Jahren war das auch kein so großes Thema für mich. Das ist zu einem großen Teil Kopfsache. Ich hatte ja schon den ein oder anderen Sturz. Die Lösung ist einfach ein intensives Techniktraining. Erst letzte Woche war ich in Sölden zum Skitourengehen und Langlaufen. In der Area 47 konnte ich aber noch ein Bike-Training absolvieren und das erste Mal in dieser Saison ein Gefühl für mein Bike bekommen.
Auch eine Marion Fromberger bekommt Techniktraining?
Ja, unbedingt. Oft konzentrieren wir uns dabei auf spezielle Dinge. Wichtig aber sind vor allem die fundamentalsten Grundübungen wie beispielsweise der Bunny Hop. Ebenso sind Pumptracks empfehlenswert, die es ja heutzutage fast in jeder Stadt gibt. Hier kann man auch selbstständig üben und fast alle Bewegungsmuster trainieren.
Mountainbiker machen derzeit Schlagzeilen aufgrund von Selbstüberschätzung und Folgeunfällen im Gelände. E-Bikes fachen das weiter an. Wie gehen Profis an die Sache ran?
Das ist ein Problem, das wir Profis auch kennen. Natürlich wissen wir unser Können relativ gut einzuschätzen, aber selbst dann muss man jederzeit wachsam sein. Besonders in Gruppen ist man da gefährdet und überschätzt sich gern selbst.
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